„Liebesgaben“ für die Front sammeln, Kriegsinvaliden und deren Familien unterstützen oder bei Post und Eisenbahn die einberufenen Kollegen ersetzen — solche Tätigkeiten wurden seit 1916 mit dem Verdienstkreuz „Für Kriegshilfsdienst“ belohnt.
Gerade junge Frauen sahen darin die Möglichkeit, sich, wie ihre männlichen Kameraden an der Front, im Einsatz für das Vaterland zu bewähren. Das Haller Kreisblatt berichtete über die Ehrungen. Dieses Verdienstkreuz wurde in Hörste verliehen. An wen und wofür ist nicht bekannt…
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Das Ehrenkreuz „Kriegshilfsdienst“ ist eine Schöpfung des letzten Deutschen Kaisers und preußischen Königs Wilhelm II. Der Monarch aus dem brandenburgischen Hohenzollern-Zweig stiftete die Auszeichnung im Dezember 1916 für Frauen und Männer, die an der so genannten Heimatfront wenigstens zwei Jahre lang (solange hatte der erste Weltkrieg bis dahin gedauert) „Kriegsarbeit“ geleistet hatten.
Unter Kriegsarbeit wurden soziale Leistungen und Opfer – besonders der weiblichen Bevölkerung – verstanden, die geeignet waren, das Los der kämpfenden Truppe zu erleichtern. Etwa durch „Liebesgaben“, die gesammelt, genäht, gestrickt und an die Front geschickt wurden. Auch die Bereitschaft Personalengpässe zu schließen – freiwillig und mit geringer Entlohnung – gehörte dazu, etwa in der Landwirtschaft, der Verwaltung, in Vereinen oder kriegswichtigen Betrieben.
Die Auszeichnung wurde in Feinzink, seltener in Aluminium oder Silber angefertigt. Auf der Vorderseite stehen in einem Kreis die Buchstaben WR (Wilhelm Rex; Rex = König / Kaiser) darüber eine Krone. Die Rückseite ziert der Schriftzug FÜR KRIEGSHILFSDIENST, eingerahmt von zwei Eichenlaubzweigen. Der Durchmesser des Kreuzes beträgt 41,5 Millimeter. Es hat in Feinzink heute einen Sammlerwert von ca. 25 Euro.
Wolfgang Kosubek