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AusstellungZeitRaum 4 Erster Weltkrieg & Weimarer RepublikThemenwand Wandervogel & Vergnügen Fahne des SC Halle

Fahne des SC Halle

Satin, Holz, Messing | angefertigt zum Vereinsjubiläum 1969
Leihgabe des SC Halle

18 junge Männer folgten am Abend des 7. November 1919 einem Aufruf im „Haller Kreisblatt“: In der Gastwirtschaft „Schmedtmann“ sollte ein Fußballverein gegründet werden. Amtlich registriert wurde der SC Halle 1919 e.V. zwei Monate später. Zum Vermögen des Vereins gehörten im Inflationsjahr 1923 nicht weniger als 10.053.327.791.144,75 Mark und sieben Flaschen Steinhäger. Elf Kicker hatten 1919 die Mitgliedschaft erworben, also gerade in Mannschaftsstärke – seit Anfang 2014 sind es knapp 1500 Haller, die sich beim SC in sechs Sportarten fit halten.

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Details und Hintergründe

Tor für blau-weiß Halle!

Die Anfänge des SC Halle 1919 e.V.

Den Braunschweiger Schullehrern August Hermann und Konrad Koch wird zugeschrieben,  Wegbereiter des Fußballs in Deutschland gewesen zu sein. Beide hatten zeitweilig in England gelebt und 1874 mit einem von dort beschafften Ball das „englische Spiel“ hierzulande eingeführt.[1]

Bis es in Halle so weit war, dauert es noch fast ein halbes Jahrhundert. Am 7. November 1919 folgten 18 junge Männer einem Aufruf im Haller Kreisblatt und gründeten in der Gaststätte Schmedtmann einen Fußball-Verein. Er wurde im Januar 1920 unter dem Namen Sport-Club Halle e.V. amtlich registriert.

Als eins der frühen Probleme des jungen Clubs erwies sich der erste 1. Vorsitzende, Frisörgehilfe Fritz Kuhlmann. Sein undurchsichtiger Umgang mit der Vereinskasse führte dazu, dass schon bald der tüchtige Lehrer Grell an seine Stelle gewählt wurde. In Grells Ära fiel 1923 der inflationsgeblähte Betrag von 10.053.327.791.144,75 Mark auf der Einnahmeseite. Zum Vereinsvermögen gehörten damals noch sieben Flaschen Steinhäger.

 

Gaststätte Schmedtmann an der Langen Straße in Halle Westfalen, Vereinslokal des SC Halle, abgebrochen 2016. Foto: Haller ZeitRäume.

Nachfolger Wilhelm Schmidt (Spitzname „Schmidtken vom Berge“), der am 31.6.1901 geborene frühere Schriftführer, verschaffte dem reinen Fußballverein – seit 1944 wurde dann auch Tischtennis angeboten – während der schwierigen zwanziger und frühen dreißiger Jahre kräftige Wurzeln.

Ein wichtiges Ereignis war 1929 die Einweihung des neuen Sportplatzes „Masch“ am Weg nach Künsebeck (heute Siedlung Walnussweg). Der Platz war von drei Seiten mit schattenspendenden Bäumen umstanden. Er wurde zum Schauplatz zahlreicher Sportfeste, bevor 1937 der Bau der „Osning-Kampfbahn“ am Freibad begann.

Zur Feier des 60. Stiftungsfestes am 7. November 1979 lebte von den Gründern nur Wilhelm Schmidt noch. Er starb hochbetagt am 20.5.1991 in Quelle. Das Foto zeigt ihn um 1990 mit der Vereinszeitschrift, dem SC-Kurier.

Erwarben zur Geburtsstunde 1919 elf Bürger die Mitgliedschaft – also gerade in Mannschaftsstärke – sind es seit Anfang 2014 knapp 1500 Haller, die sich beim Sport-Club in sechs Sportarten fit halten.

 

Das Gründungsprotokoll vom 7. November 1919:

„Zu der auf den heutigen Tag einberuf. Vers. waren ca. 18 Personen erschienen.

Herr Kuhlmann eröffnete die Versammlung mit einigen einleitenden Worten. Dann schritt man zur Wahl des Vorstandes.

Es wurden gewählt:

Fritz Kuhlmann als Vorsitzender mit 11 gegen 4 Stimmen

Wilh. Schmidt     „  Schriftführer   „ 10       „     5       „

Heinr. Osthus      „  Kassierer       „   9       „     6       „

Es erklärten 11 der Anwesenden ihren Beitritt. Dann wurden verschiedene Vorschläge für die Benennung des Klub gemacht. Durch Stimmzettel einigte man sich auf den Namen „Sport-Klub Halle i/W.“. Die Höhe der monatlichen Beiträge wurde auf M 1,- festgesetzt, Eintritt M 2,-. Gegen 11 Uhr wurde die Versammlung geschlossen.“[2]

 

Wolfgang Kosubek im Februar 2014

 

"Schmidtken vom Berge" (Wilhelm Schmidt, *1901) war langjähriger Schriftführer des Sportvereins. Foto um 1990: Wolfgang Kosubek.

[1] Vgl. Braunschweiger Fußballmuseum Interessengemeinschaft (Hg.): Fußballmuseum Braunschweig – Historie; URL: http://www.fussballmuseumbs.de/uber-die-ausstellung/historie [online am 19. Januar 2014].

[2] Protokollbücher des SC Halle 1919 e.V. (in Vereinsbesitz).