Kochkiste

Holz, Papier | um 1920
Schenkung von Martin Wiegand

Im Kälte- und Hungerwinter 1946/47 kam die alte Kochkiste aus dem Ersten Weltkrieg noch einmal zum Einsatz. Dass Essen wurde nur kurz angekocht, dann kam der heiße Topf in die gestopfte Holzwolle zum Weitergaren. So verbrauchte der Ofen nur ein Minimum der knappen Kohle.

Im Januar 1947 fielen die Temperaturen in Halle auf -20º C. Kohlenzüge aus dem Ruhrgebiet wurden während der Fahrt durch Bielefeld oder Löhne geplündert − immer in Angst, von der britischen Militärregierung gefasst zu werden. Die USA und England lieferten tonnenweise Brotgetreide, obwohl der Krieg keine zwei Jahre zurücklag. Dennoch reichten die Rationen auf den Bezugsscheinen kaum zum Überleben. Um etwas in den Topf zu bekommen wurde „gehamstert“….