„Wir bekommen eine Russin!“, wurde Nadja 1943 auf einem Bauernhof in Ascheloh angekündigt. Die junge Zwangsarbeiterin hatte das Glück, dort mit Blumen begrüßt zu werden und als Magd zur Familie zu gehören. Ein eigenes Bett war der 19jährigen anfangs fremd, denn zuhause in Weißrussland hatte die Familie auf dem Ofen geschlafen. Die blaue Schürze gehörte zum Arbeitszeug, mit dem Nadja vom Arbeitsamt Halle ausgestattet worden war, als man sie dem Hof in Ascheloh zuwies.
Bei Kriegsende stellte sich die junge Weißrussin mutig den Gruppen befreiter Zwangsarbeiter entgegen, die mit Raubzügen über die Höfe Vergeltung übten. Durch ihre Fürsprache blieb der Hof in Ascheloh verschont. Nach 1945 heiratete Nadja den Kriegsgefangenen vom Nachbarhof: Ivan, einen serbischen Offizier. Mit ihrem Töchterchen Olga wanderten die beiden nach Kanada aus.
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