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Sonderausstellung Halle gemalt Schloss Steinhausen

Schloss Steinhausen

Hermann Goerke | 1947 | Leihgeber: H. Pollmann

Schloss Steinhausen lag westlich von Halle. Von der Arrode gelangte man durch eine Allee dicker Esskastanien und über eine Laibachbrücke zum Schloss. Auf der anderen Seite verband es der Paulinenweg mit Schloss Tatenhausen und der Kapelle Stockkämpen. Eine Karte von 1780 zeigt die Lage des Anwesens am Laibachverlauf.
Seit dem Mittelalter war Steinhausen ein Adelssitz, unter anderem bewohnt von der Familie von Ledebur. In der Frühen Neuzeit lebten hier Mitglieder der Beamtendynastie Meinders. Mehr erfahren Sie unter…

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Exponat: Schloss Steinhausen

Das adelige Rittergut erlebte zahlreiche Eigentümer, die hier nicht alle genannt werden können. Ursprünglich war es Sitz des Adelsgeschlechts von Steinhausen, welches vermutlich schon Mitte des 14. Jahrhunderts in Halle ansässig war. 1610 starb die Familie aus. Das Schloss gelangte in die Familie von Hatzfeld. Der Gutsherr Heinrich Ludwig von Hatzfeld starb im Dreißigjährigen Krieg. Schließlich übernahm der kaiserliche Hauptmann Johann von Dumbsdorf das Gut 1635. Das Gut verwahrloste. Unter seinem Sohn Johann Wilhelm von Dumbsdorf erholte es sich wieder. Sein Vater verkaufte Steinhausen 1714 für ca. 27000 Reichstaler sowie eine Leibrente von 500 Reichstalern an die Witwe Henriette Maria von Ledebur, geb. von Ittersum. Diese Gutsherrin erweiterte den Besitz. Da ihr Sohn Heinrich Adolph von Ledebur früh starb (1725), vermachte sie das Gut im Jahre 1729 an dessen Witwe Magdalena Dorothea Maria von Ledebur, geb. von Nagel. Die folgende Eigentümerin war 1745 deren älteste Tochter Henrietta Dorothea Johanna. Sie hatte 1733 Johann Friedrich von dem Bussche-Hünnefeld geheiratet. Der Sohn Clamor Adolph Theodor erbte 1755 Steinhausen. 1818 starb dieser ohne direkte Nachkommen. Nächster Eigentümer war sein Neffe Domkapitular Clamor August Friedrich Wilhelm von dem Bussche. Nach seinem Tode 1822 blieb das Gut bei der Familie von dem Bussche-Streithorst bis zu der Versteigerung im Jahre 1842. Neuer Eigentümer wurde Graf Clemens von Korff-Schmising zu Tatenhausen. 1949 verkaufte die Familie Steinhausen an die Firma Condetta, eine Tochter der Firma Storck.
1954 wurde das baufällige Gebäude abgerissen. Der frei stehende Turm, der eigentlich erhalten werden sollte, musste 1956 ebenfalls beseitigt werden.
Bekannte Persönlichkeiten bewohnten das Haus. Dazu gehörte auch die Familie des Gografen Meinders. Der Historiker Hermann Adolph Meinders wurde hier 1665 geboren.
Landräte des Kreises Halle wie zum Beispiel Graf zu Ysenburg-Philippseich wohnten ebenfalls hier.

Martin Wiegand, 2016