Der Krieg war aus. Aber für wen? Bis in den Sommer 1945 hinein war die Lage in Halle unruhig: befreite Kriegsgefangene sannen auf Rache, Besatzungssoldaten gehörten zum Stadtbild und die Versorgung blieb dürftig. Fast jede Haller Familie trauerte um einen Angehörigen. Meldungen über Konzentrationslager erschütterten die Welt. Flüchtlinge aus Ostpreußen und Schlesien kamen nach Halle. Die Einwohnerzahl stieg um etwa 50 Prozent. Die einsetzende Baukonjunktur veränderte tiefgreifend das Gesicht der kleinen Stadt. Man wolle vor allem Vergessen…. und Neubeginn.
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Als amerikanische Panzer am Ostermontag, den 2. April 1945, über die „Straße der SA“ in die Stadt einrollten, war für Halle der Krieg zuende.
Durch Deutschlands Angriffskrieg, der sich zum Zweiten Weltkrieg ausgeweitet hatte, sind in Europa mehr als 50 Millionen Menschen getötet worden. Fast jede Haller Familie trauerte um einen Angehörigen. Meldungen über NS-Vernichtungslager erschütterten die Weltöffentlichkeit. Zeitgleich irrten 25 Millionen Menschen obdachlos in Deutschland umher – darunter ehemalige Zwangsarbeiter aus Künsebeck, Ausgebombte aus Bielefeld sowie zahllose Flüchtlinge auf der Suche nach einer neuen Bleibe. Halles Einwohnerzahl stieg von 1939-1946 sprunghaft um etwa 50 Prozent. In den Jahren des Mangels waren die „Neuen“ selten willkommen… Der Wunsch nach Neubeginn und Modernisierung war groß und wurde mit dem „Wirtschaftswunder“ in den 1950er Jahren endlich möglich. Die einsetzende Baukonjunktur veränderte tiefgreifend das Gesicht der kleinen Stadt. In diesem ZeitRaum geht es um das Ankommen und Leben in Halle in den Nachkriegsjahren. Es geht um das Vergessen, um die Rückkehr in eine Normalität und darum, wie die bunte Wirtschaftswunderwelt nach Halle kam.