Der Krieg war aus, doch eine „Stunde Null“, erlebten auch in Halle die wenigsten Menschen. Manche hatten die Nazis unterstützt – wie sollten sie jetzt damit umgehen? Viele hatten einen Sohn oder einen jungen Ehemann verloren und mussten mit ihrer Trauer weiterleben. Die Kriegsheimkehrer verdrängten ihre grauenvollen Erlebnisse meist. Halle lag nun in der britischen Besatzungszone. Im April 1946 nahm der „Entnazifizierungsausschuss“ seine Arbeit in Räumen der Kreissparkasse (heute Polizei) auf.
Mit Eisenbahntransporten erreichten Flüchtlinge das Lager Künsebeck und wurden zwangsweise bei Hallern einquartiert. Die „Neuen“ hatten alles verloren: geliebte Menschen, Heimat, Besitz und Ansehen.
Lebensmittelmarken regelten die Versorgung mehr schlecht als recht. Kartoffeln, Schweine und Kaninchen wurden gestohlen. Haller Kinder löffelten die tägliche Schulspeisung…
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